Schwebendes Mädchen: Blackwater Estate, ungelöst
Das Schwebende Mädchen von Blackwater Estate
Das **Blackwater Estate**, ein weitläufiges Anwesen mit einem alten, von Efeu überwucherten Herrenhaus, liegt versteckt in den Mooren von Nordengland. Es hat eine lange Geschichte von unheimlichen Ereignissen, doch der Fall des "Schwebenden Mädchens" in den 1980er-Jahren gehört zu den bekanntesten und am besten dokumentierten, auch wenn er bis heute **ungelöst** ist.
Die Familie Thompson, eine wohlhabende Familie aus London, hatte das Anwesen 1983 erworben, in der Hoffnung, dem Trubel der Stadt zu entfliehen. Neben den Eltern, Arthur und Eleanor, gehörte auch ihre 14-jährige Tochter Emily zur Familie. Emily war ein ruhiges, künstlerisch veranlagtes Mädchen, das die Einsamkeit des Anwesens genoss und oft in den weitläufigen Gärten zeichnete.
Die ersten Monate in Blackwater Estate verliefen ereignislos. Doch dann begann Emily, von "der Frau" zu sprechen. Sie behauptete, eine junge Frau in einem alten, weißen Kleid zu sehen, die in den Gärten **schwebte**, immer in einiger Entfernung, nie nah genug, um ihr Gesicht zu erkennen. Ihre Eltern hielten es für kindliche Fantasie oder die lebhafte Vorstellungskraft ihrer Tochter.
Doch die Sichtungen wurden häufiger und detaillierter. Emily beschrieb die Frau als "leuchtend und traurig", **schwebend** etwa einen Meter über dem Boden, ohne ihre Füße zu benutzen. Sie erschien immer in denselben Bereichen des Gartens: in der Nähe eines alten Brunnens, unter einem großen, knorrigen Eichenbaum oder am Rand des verwilderten Rosengartens.
Im Sommer 1984 kam es zu einem entscheidenden Vorfall. Emily war mit ihrer Mutter Eleanor im Garten, als sie plötzlich auf den Rosengarten zeigte. "Da ist sie wieder, Mama! Sie **schwebt**!" Eleanor sah hin, sah aber nichts als die Rosenbüsche. Doch dann sah sie eine leichte, milchige Verzerrung in der Luft, eine Art Flimmern, das sich in der Hitze bewegte. Und sie spürte eine plötzliche, unheimliche Kälte, die nur diesen kleinen Bereich erfasste. Sie konnte nichts Konkretes sehen, aber sie spürte eine Anwesenheit.
Arthur Thompson, der Vater, war ein bekannter Wissenschaftler und überzeugter Skeptiker. Er verspottete die Geschichten als Aberglaube. Doch die Angst seiner Frau und die Überzeugung seiner Tochter begannen, ihn zu beunruhigen. Er kaufte eine Videokamera, um Beweise zu sammeln.
In den folgenden Wochen filmte Arthur den Garten immer wieder. Es gab keine Aufnahmen von einer schwebenden Frau. Doch dann, am 10. September 1984, geschah es. Arthur saß mit der Kamera im Wohnzimmer, als Emily hereinstürmte und panisch auf das Fenster zeigte, das auf den Rosengarten blickte. "Sie ist da! Sie **schwebt**!"
Arthur richtete die Kamera auf den Rosengarten und begann zu filmen. Zunächst war nichts zu sehen. Doch dann, als er die Aufnahme später wiedergab, sah er es: Eine schwache, **geisterhafte Form**, die sich tatsächlich etwa einen Meter über den Rosenbüschen bewegte. Es war keine klare Gestalt, sondern eher eine Lichtverzerrung, ein milchiger Schatten, der langsam über den Garten glitt. Die **Videoaufnahme** war kurz und unscharf, aber sie zeigte etwas, das sich nicht rational erklären ließ.
Die Familie konsultierte lokale Experten für paranormale Phänomene und Historiker. Sie fanden heraus, dass das Anwesen eine tragische Geschichte hatte. Im späten 18. Jahrhundert hatte sich ein junges Mädchen namens **Sarah**, die Tochter des damaligen Besitzers, angeblich im Rosengarten das Leben genommen, nachdem ihr Geliebter im Krieg gefallen war. Es hieß, sie sei von Trauer verzehrt worden und hätte seither keine Ruhe gefunden.
Die Thompsons waren hin- und hergerissen. Sollten sie das Anwesen verlassen? Oder konnten sie Sarah helfen, Frieden zu finden? Emily, die sich zunehmend von der Erscheinung angezogen fühlte, begann, Skizzen von Sarah zu machen, wie sie sie in ihren Visionen sah: Ein junges Mädchen in einem alten, weißen Kleid, mit einem traurigen, aber friedlichen Gesicht.
Am 20. Oktober 1984, am Jahrestag von Sarahs Tod, geschah der letzte und wohl mysteriöseste Vorfall. Emily war allein im Rosengarten, als ihre Eltern sie riefen. Sie fanden Emily bewusstlos auf dem Boden liegend, eine frisch gepflückte weiße Rose in ihrer Hand. Über ihr, **schwebend** über den Rosenbüschen, war die "Frau" so klar und deutlich sichtbar wie nie zuvor. Sie war von einem hellen, goldenen Licht umgeben, und ihr Gesicht war nicht mehr traurig, sondern lächelnd. Die **Geistererscheinung** blickte auf Emily herab, dann auf Arthur und Eleanor, und löste sich dann langsam in einem Wirbel aus goldenem Licht auf.
Als Emily wieder zu sich kam, konnte sie sich an nichts erinnern, was während ihrer Bewusstlosigkeit geschehen war. Sie sprach nie wieder von der schwebenden Frau. Und die **Erscheinung** kehrte niemals zurück.
Die Familie Thompson blieb auf dem **Blackwater Estate**. Sie veränderten den Rosengarten nicht und pflegten die weiße Rose, die Emily in der Hand gehalten hatte. Arthurs Videoaufnahme wurde von Experten untersucht, aber nie als Fälschung identifiziert. Der Fall des "Schwebenden Mädchens von Blackwater Estate" bleibt ein Phänomen, das die Grenzen zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren verwischt.
Bis heute berichten Besucher des **Blackwater Estate** von einer einzigartigen Ruhe und einer spürbaren, aber friedlichen Anwesenheit im Rosengarten. Manche behaupten, in bestimmten Lichtverhältnissen einen flüchtigen goldenen Schein über den Rosen zu sehen. Der **ungelöste Fall** lässt die Frage offen: Hatte Emily der verlorenen Seele Sarahs geholfen, ihren Frieden zu finden? Und was genau war die Ursache für diese rätselhafte Erscheinung, die sich der Familie Thompson so deutlich offenbarte, nur um dann für immer zu verschwinden?
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